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EPDKantonMedienmitteilung

Wichtiger Schritt hin zur Einführung des EPD im Kanton Zug

Die Einführung des elektronischen Patientendossiers (EPD) birgt sowohl für Patientinnen und Patienten als auch für Leistungserbringer im Gesundheitswesen grosses Potential. Der Regierungsrat und die Zuger Leistungserbringer wollen diese Innovation rasch und effizient umsetzen und haben sich deshalb gemeinsam für die Beteiligung an einer bestehenden Lösung zur Einführung des EPD entschieden: Der Kanton Zug beteiligt sich an der von den Kantonen Zürich und Bern getragenen Cantosana AG, der politischen Trägerorganisation der Stammgemeinschaft XAD. Eine Arbeitsgruppe mit allen ambulanten und stationären Leistungserbringern im Kanton Zug empfiehlt ebenfalls den Anschluss an die XAD.

 

Das elektronische Patientendossier (EPD) soll ab dem Jahr 2020 für alle Einwohnerinnen und Ein-wohner der Schweiz verfügbar sein. Dies schreibt das Bundesgesetz über das elektronische Patientendossier (EPDG), das im April 2017 in Kraft getreten ist, vor. Das EPD ermöglicht einen einfachen Zugriff auf medizinische und behandlungsrelevante Informationen wie Untersuchungsberichte, Laborergebnisse, Röntgenbilder, Impfausweise oder Medikamentenverschreibungen sowohl für zuständige Gesundheitsfachpersonen als auch für die Patientinnen und Patienten. Damit das EPD angeboten werden kann, müssen EPD-Stammgemeinschaften gegründet werden, bei denen Patientinnen und Patienten die Möglichkeit haben, ein EPD zu eröffnen. Das Gesetz verpflichtet die Spitäler, Alters- und Pflegezentren und andere stationäre Institutionen, sich bis April 2020 respektive April 2022 einer EPD-Stammgemeinschaft anzuschliessen.

 

Kräfte bündeln und Synergien nutzen 

Bei den Daten, die künftig mit Einwilligung der Patientinnen und Patienten im EPD verfügbar und einsehbar sind, handelt es sich um individuelle gesundheitsbezogene Daten. Diese müssen besonders gut geschützt werden. Aus diesem Grund sind die technischen Anforderungen an EPD-Stammgemeinschaften sehr hoch und ihr Aufbau und Betrieb entsprechend kostenintensiv. Kooperationen sind deshalb sinnvoll und für alle von Vorteil: Die Leistungserbringer, die öffentliche Hand und die Bevölkerung. 
Im Kanton Zug haben sich sowohl die Gesundheitsdirektion als auch die Leistungserbringer von Beginn an für eine gemeinsame Lösung eingesetzt. An den jährlichen «Zuger Gesprächen» im Jahr 2016 wurde mit dem lösungsorientierten Austausch unter den Teilnehmenden begonnen. Daraufhin hat eine von der Gesundheitsdirektion initiierte Arbeitsgruppe mit Vertretungen der ambulanten und stationären Zuger Leistungserbringer sowie des Kantons verschiedene Anschlussoptionen an EPD-Stammgemeinschaften intensiv geprüft. Der Regierungsrat und die Arbeitsgruppe kamen zum Schluss, dass die axsana AG als Betriebsgesellschaft der «XAD-Stammgemeinschaft» die beste Lösung für den Kanton Zug bietet, um das EPD erfolgreich einführen zu können.

 

Beteiligung des Kantons Zug an der Cantosana AG 

Die axsana AG wurde 2016 vom Kanton Zürich gemeinsam mit verschiedenen Leistungserbringerverbänden des Gesundheitswesens als Betreiberfirma für die Stammgemeinschaft XAD gegründet. Das Ziel dabei ist, als Stammgemeinschaft eine IT-Infrastruktur sowie organisatorische Dienstleistungen für die Bevölkerung gemäss EPDG aufzubauen und zu betreiben. Eigentümer der axsana AG sind über die Cantosana AG zu 50 Prozent die öffentliche Hand und zu 50 Prozent die Leistungserbringerverbände. Der Kanton Zug wird sich als Aktionär an der Cantonsana AG beteiligen und erhofft sich, den Anschluss weiterer Kantone an der grössten eHealth-Plattform der Schweiz.

 

Zustimmung der ambulanten und stationären Leistungserbringer 

Für die Arbeitsgruppe der Zuger Leistungserbringer bietet die XAD die nachhaltigste und ausgewogenste Lösung der geprüften EPD-Stammgemeinschaften. Für Matthias Winistörfer, Direktor des Zuger Kantonsspitals, stiftet die unter allen Zuger Leistungserbringern koordinierte Umsetzung am meisten Nutzen, insbesondere auch mit Blick auf zukünftige Entwicklungen. Ähnlich sieht dies Andreas Lengen, Projektleiter eHealth bei der Hirslanden Gruppe: Durch die Anbindung der schweizweit 17 Hirslanden-Kliniken an die regionalen bzw. kantonalen Stammgemeinschaften arbeitet die Privatklinikgruppe Hirslanden bereits mit verschiedenen Stammgemeinschaften, darunter auch mit der axsana AG, konstruktiv an der Einführung des EPD mit. Die Hirslanden-Gruppe begrüsst und unterstützt – insbesondere auch im Namen der Hirslanden Andreas Klinik Cham Zug – den Entscheid der Zuger Leistungserbringer für einen Beitritt zur axsana AG bzw. zur XAD-Stammgemeinschaft. Damit wird die Grundlage für eine noch konzentriertere Zusammenarbeit aller Leistungserbringer im Kanton Zug geschaffen. Doch nicht nur die stationären Leistungserbringer, die gesetzlich verpflichtet sind, sich einer EPD-Stammgemeinschaft anzuschliessen, stehen hinter dem Vertragspartner axsana AG. So bewertet zum Beispiel auch der Präsident der Zuger Ärztegesellschaft Peter Gerritsen die EPD-Stammgemeinschaft vorsichtig positiv: «Eine Zusammenarbeit mit digitalen Mitteln, sofern dies wirklich gut realisiert wird, kann einen echten Fortschritt bedeuten. Allerdings müssen sowohl die anfallenden Kosten, wie auch der zusätzlich anfallende administrative Aufwand berücksichtigt werden», so Gerritsen.

 

Bevölkerung profitiert von EPD 

Gesundheitsdirektor Martin Pfister freut sich, dass mit der Cantosana AG und der axsana AG eine EPD-Lösung gefunden wurde, an der nicht nur die Zuger Leistungserbringer, sondern auch die Zuger Einwohnerinnen und Einwohner partizipieren können. Ihm ist wichtig, dass es eine einzige Lösung für alle Beteiligten gibt. Nur so könnten die Chancen des EPD effektiv genutzt werden: «Durch die gleiche technische Lösung für alle Leistungserbringer und die Patientinnen und Patienten kann die digitale Vernetzung am effizientesten geschehen. Dies fördert die integrierte Versorgung, die Qualität der medizinischen Behandlung wird gestärkt und die Patientinnen- und Patientensicherheit erhöht.» Dass der Kanton zudem an der Lösung beteiligt ist, fördere das Vertrauen in der Bevölkerung. Der Kanton wird sich zusammen mit Zürich und Bern für einen effizienten Betrieb der axsana AG einsetzen, die das volle Vertrauen der Bevölkerung verdient. 

Weitere Informationen zum Trägerverein XAD:  www.vereinxad.ch
Weitere Informationen zum EPD: www.e-health-suisse.ch

Für weitere Fragen:

Thomas Zurkinden
Leiter Marketing und Verkauf